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Integraler Tantra - die Einheit von Körper und Geist

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"Wenn Du spirituell bist, kannst Du nicht sexy, nicht ehrgeizig sein und
keinen Spaß haben. Und genau das ist nicht wahr.“
Madonna



Gerade ist das Buch "Integrales Tantra" von Silvio Wirth, der zusammen mit seiner Frau Mara Fricke-Wirth das Institut Secret of Tantra in der Nähe von Berlin leitet, im Phänomen-Verlag erschienen.
Da es - gerade in buddhistischen und spirituellen Kreisen - immer wieder zu Unklarheiten bezüglich des Tantra kommt, nutze ich die Gelegenheit, um den Diplom-Psychologen und Tantralehrer Silvio Wirth einige Fragen zu stellen.

Hallo Silvio, vielleicht magst du ja kurz einmal deine Arbeit vorstellen. Was können wir uns unter einem integralen Tantra vorstellen?
Also ganz allgemein würde ich sagen, dass ein Integraler Tantra ein innerer Weg ist, der sich aus drei Quellen speist:
a. dem hinduistischen tantrischen Yoga
b. dem buddhistischen Tantra-Pfad, wie er im tibetischen Buddhismus noch zu finden ist
c. dem zeitgenössischen westlichen "Neo-Tantra"
In meinem Buch "Integrales Tantra" versuche ich diese Pfade zusammenzufassen, zu beleuchten und aus einer integralen Perspektive zu kommentieren. Integral heißt hier mit Hilfe der umfassenden integralen Theorie, die seit einigen Jahren im Umfeld des amerikanischen Denkers Ken Wilber entwickelt wird. 
An der integralen Theorie finde ich bestechend, dass sie eine Zusammenschau verschiedener Wissens-Gebiete hervorbringt und auch geeignet ist die künstliche Trennung zwischen Spiritualität und Wissenschaft zu überwinden. In gewisser Hinsicht vereint der integrale Ansatz die kostbarsten Schätze der östlichen und der westlichen Kulturen.
Ein integraler spiritueller Weg, würde Wilber sagen, fügt dem vormodernen traditionellen spirituell-transformativen Wissen die Perspektiven der Moderne und Postmoderne dazu. Was ist antiker Aberglaube und was ist der trans-rationale Wissenskern einer jeden Tradition? Im Christentum wäre das z.B. die heilige Idee von der Menschwerdung des Göttlichen zu erhalten, während man mythische Vorstellungen wie die unbefleckte Empfängnis nicht wörtlich nehmen muss.
Mit dem Integralen Tantra ist nun ein spirituelles Wissen von hoher Modernität und Aktualität destilliert worden, das Menschen von heute anspricht, und zwar vor allem Menschen, die einen starken Bezug zu ihren Sinnen und zu einem Diesseitigen Leben haben, die aber nicht im Klein-Klein des Alltags stecken bleiben wollen.

Integrales Tantra bedeutet in erster Linie Praxis und folgt dabei den Modulen der Integralen Lebenspraxis, betont also auf ausgewogene Weise körperliche, intellektuelle, meditativ-spirituelle und emotionale Aspekte. 
Im Tantra sind auch die Module Sexualität und Beziehungen von besonderem Interesse. Integrales Tantra entwickelt dabei auch eine eigene (Sexual-)Ethik.

Hauptmethoden sind Yoga und Pranayama, Arbeit mit der Kundalini-Energie, Emotionalarbeit und Therapie, Beschäftigung mit tantrischer Philosophie, Meditation, Rituale, Massage und Körperarbeit sowie tantrische Sexualität.    
Michael Habecker schreibt ja, dass ihm an deinem Buch die unbedingte Hinwendung zum Leben in allen seinen Formen gefällt. Wie äußert sich diese unbedingte Lebensbejahung konkret in Eurer Arbeit und in Deinem Buch?

Die Tantra-Tradition bricht mit der Idee, dass man sich, um das Seelenheil zu erreichen, von den Sinnen abwenden  und die Erleuchtung im Inneren und in der Abgeschiedenheit suchen soll. Ein Tantrika soll vielmehr am Leben mit allen Sinnen und in all seiner Fülle teilnehmen - er/sie soll so vollständig wie möglich dieses Leben und was es bieten kann, erfahren. Die Disziplin im Tantra ist, sich nicht zu verstricken, nicht anzuhaften, nicht in süchtiges Verhalten verfallen. Deswegen muss ich, bevor ich mich auf starke Reize einlasse, für eine gewisse Stabilität in mir sorgen (durch Meditation, Bewusstseinsarbeit, Yoga usw.). 
Ich lasse sukzessive, je mehr Substanz ich angesammelt habe, immer mehr zu an Sinnlichkeit, Sexualität, emotionaler Energie, werde also immer vitaler und leidenschaftlicher, nehme immer mehr Anteil an anderen und am Leben; gleichzeitig werde ich durch die Praxis immer präsenter und zentrierter.
Die Teilnehmer unserer Trainings machen die Erfahrung, dass die Arbeit auf ihr Leben einwirkt und dass sie vieles ändern müssen. Auf Dauer wirkt Tantra-Praxis wie eine Wahrheitsdroge und macht es immer unmöglicher, sich existentiell was vorzumachen. 


Welchen Vorurteilen begegnest du auf deinem Weg?
Ein beliebtes Vorurteil ist, dass es im Tantra ja immer nur um Sex geht und dass diese Arbeit dem Rotlichtmilieu nahe steht. Nichts könnte falscher sein; Tantra befreit einen immer mehr von solchen Dingen wie dranghafter Sexualität; der Tantrika steht souverän über der Sexulität und nutzt sie zu spiritueller Zwecken oder auch zu seiner Freude, ist dabei aber nicht anhaftend und ethisch gegroundet. Tatsächlich führt Tantra-Praxis zu einer relativ großen Freiheit von traditionellen Konventionen, das ist aber kein Rückfall in eine Vorbewusstheit, sondern ein Fortschritt in eine Über-Bewusstheit. 
Viele denken, im Tantra geht es um Sexual- oder Paartherapie; das ist ein Aspekt der Arbeit, der am Anfang vielleicht wichtig ist, echtes Tantra geht aber erst jenseits solcher Stufen los!
Manche Frauen fürchten, dass Tantra zu übergriffen einlädt und meiden diese Settings; dabei hat Tantra zu vielen Dingen einen äußerst weiblichen Zugang: intuitiv und mit allen Sinnen, wobei spontanes Im-Moment-Sein eine wichtige Rolle spielt.  


Was erlebe und erfahre ich als Mann/ als Frau in einem Eurer Seminare? An wen konkret richtet sich Euer Angebot?
In unseren Einsteigerseminaren kannst du erfahren, wie diese Frucht schmeckt (es lässt sich in der Tat schlecht erklären) - vielleicht sind es Momente von Ekstase (bliss), die sich draus ergeben, ganz im Einklang mit dem zu sein, was gerade passiert. Auch das Ja-Sagen zur eigenen Sinnlichkeit und Sexualität, das Erleben einer Massage, gefolgt von Yoga und Meditation führt zu ungewöhnlichen Körpergefühlen und Zuständen.
In unseren Trainings und Ausbildungen lernst du, diese Frucht zu kosten und wirklich ganzheitlich zu genießen - dein Körper wird geschmeidiger, den meditatives Bewusstsein wird größer, du fühlst dich freier und mehr im Einklang mit dir selbst und auch den anderen. Sicher, es ist auch eine intensive Selbsterfahrung. Als Fortgeschrittener lernst du eben immer mehr Kundalini-Zustände kennen, du dringst vor zu dieser Freude, die allen Dingen und Momenten innewohnt.
Unser Angebot richtet sich an lebendige und neugierige Menschen, die die Tiefen ihres Lebens noch mehr ausloten wollen. Singles und Paare sind willkommen.  


Wo kann ich mich über Eure Arbeit informieren?
Am besten über unsere Webseite www.secret-of-tantra.de oder über unseren Blog www.tantra-blog.de.
In meinem Buch "Integrales Tantra" (www.tantra-integral.de) kann man sich über den geistigen Hintergrund informieren - wobei es im Tantra wirklich sehr zentral um Praxis geht!

Vielen Dank für das Interview!


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Die fehlende Psychologie einer Liebenden-Güte-Meditation

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Eines Abends in einem buddhistischen Zentrum, gab es nach einem Dharma-Vortrag die Möglichkeit, Fragen an die Lehrerin zu stellen. Eine Frau meldete sich und sprach über den Prozess ihrer Scheidung. Sie erzählte, wie schrecklich sie sich fühlte, wie sie nicht mehr einschlafen konnte und sie zudem mitten in der Nacht mit Alpträumen aufwachte. Zugleich fühlte sie eine ungeheure Wut auf ihren Mann. Sie musste sich eingestehen, dass sie mit ihrem Leben nicht mehr zurecht kam. Nach einer Weile antwortete die Lehrerin, sie solle sich während ihrer Meditation mehr mit der Herz-Energie verbinden. Sie empfahl ihr mehrmals täglich die Meditation der „Liebenden Güte“ zu praktizieren und ihrem Mann zu vergeben lernen. Dann lächelte die Lehrerin und wandte sich dann dem nächsten Fragesteller zu. 

An diesem Abend passierte etwas mit mir. In mir tauchte die Frage auf, ob diese Frau tatsächlich die Antwort bekam, die ihre tiefen Beziehungswunden heilen konnte? Würde die Metta-Meditation ihre als traumatisch erlebten Erfahrungen transformieren? (Metta-Meditation ist die Entwicklung „liebender Güte“ für sich selbst und für andere. Es ist ein wirkungsvoller Weg zu lernen, sich 100% anzunehmen und diese Selbstliebe auch an andere weiterzugeben) 
Würde sie einzig durch die Meditation wieder mit ihrem Leben zurecht kommen? 
Ich fragte mich, ob die Aufforderung, sie solle ihre Meditation weiter vertiefen, diese Frau wirklich an dem Punkt abholte, an dem sie stand in ihrem Leben. Ich fragte mich, ob das wirklich die heilsamste Art war, einem verletzten, westlichen Menschen zu begegnen. Mir kam es so vor, als ob in dieser Aufforderung in gewisser Weise unsere jüdisch-christlich Wurzeln zum Vorschein kamen: „Grundsätzlich bist du schuld. Wenn du dich nur mehr anstrengst, wird dir vielleicht verziehen werden. Bete zu Gott.“ Nur dass es eben hieß: „Mach deine Liebende-Güte-Meditation. Praktiziere von ganzem Herzen und alles wird sich richten.“ Nichts gegen die Liebende-Güte-Meditation. Ich erkenne und spüre ihren Wert, denn nichts ist so heilsam wie die Liebe in uns. Das aufrichtige Üben dieser einzigartigen Meditationsform öffnet verschlossene Gemüter und Geister. Meiner Meinung nach ist sie eine der ganz besonderen Meditationen, gerade für den Westen, um all unsere verkrusteten und verhärteten Herzen mit Liebe zu füllen. 
Doch zugleich zeigt mir meine berufliche Tätigkeit als Psychologe, dass die Arbeit an unseren inneren Glaubenssätzen, unseren konditionierten Mustern und den „psychologischen Knoten“, ebenfalls sehr effektive Mittel sind, die zumindest ergänzend das Potential haben, Mitgefühl und Weisheit zu generieren - einfach weil durch diese innere Arbeit alles, was nicht Liebe ist, aufgelöst wird. Es ist wohl so, dass die seelischen Verletzungen unserer Zeit nur zum Teil durch eine rein buddhistische Praxis geheilt werden können. Aus diesem Grund ist es meiner Ansicht nach ratsam, dass wir uns als spirituelle Praktizierende den Errungenschaften der westlichen Zivilisation nicht verschließen. Innere psychologische Arbeit kann uns helfen, innere Blockaden aufzulösen und zu transformieren. Diese psychologische Transformation wirkt heilsam und positiv auf unsere spirituelle Praxis ein - die wiederum unser Mitgefühl für die Welt und damit auch unser soziales Engagement stärkt. Ein kraftvoller und heilsamer Kreis des inneren und äußeren Wachstums entsteht.

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Merkmale einer urbanen Spiritualität (von Ursula Richard)

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Seit jeher sind Städte Orte des Handels, des Wandels, der Sehnsüchte und der Auseinandersetzung mit anderen Lebensstilen, Meinungen und anderen Biographien gewesen. Mittlerweile leben weltweit mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten. 1900 waren es erst 10%. In Deutschland sind es bereits 71%. Mit weiter steigender Tendenz. Neben der „Landlust“, so der Titel einer sehr erfolgreichen Zeitschrift für das Landleben, gibt es in den letzten Jahren verstärkt eine neue Stadtlust, eine neue Sehnsucht nach dem Urbanen. Doch wie Gerhard Matzig in einem Essay schreibt, „beklagt sich eben jene Gesellschaft, die diese Sehnsüchte hegt, nur allzu oft über ihre Folgen und klagt gerne vor Gericht über die Zumutungen urbaner Lebensweise. Über die Zumutungen auch der Nähe, der Heterogenität und des Andersseins.“


Neben der Stadtlust gibt es eben auch den „Stadtfrust“, der äußerlich in Form schrumpfender Städte, verödender innenstädtischer Bereiche oder maroder öffentlicher Gebäude, Armut, Obdachlosigkeit, Gewalt sichtbar wird und sich innerlich als Leiden unter Lärm, Hektik, Stress, Einsamkeit niederschlägt. Städte sind ein Spiegel der Gesellschaft und ein Schlüssel zum Verständnis unseres Zusammenlebens. Wie wir im städtischen Raum mit den oben genannten Problemen umgehen, mit sozialen, demografischen, ökologische Fragen, mit kulturellen, religiösen Unterschieden, das ist für die Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft von Bedeutung. Unser Denken und Handeln wird dabei ganz wesentlich von unseren Einstellungen, Haltungen und Werten geprägt. Traditionell war dies ein wichtiges Feld von Religionen, doch im Zuge von Säkularisierung und Individualisierung haben Religionen diese prägende Rolle bei uns längst verloren und zerfallen "in all das, was in der Kirche zusammengebunden war; Riten, Lebensführung, Kollektividentität, Moral, subjektiver Glaube. Diese Komponenten verselbständigen sich und werden teilweise unabhängig voneinander organisiert, nachgefragt und individuell neu kombiniert“, so der Soziologe Ulrich Beck.
Großstädte sind ideale Orte für solche Neukombinationen, nicht zuletzt, da im Zuge der Globalisierung mittlerweile dort fast alle religiösen oder spirituellen Traditionen in der einen oder anderen Form anzutreffen und in Augenschein zu nehmen sind. Sie sind es aber auch insofern, als sich immer mehr Großstädter von den üblichen urbanen Glücksversprechen und -strategien enttäuscht abwenden und als Suchende oder spirituelle Wanderer abseits von ihnen unterwegs sind. Das städtische Leben bringt die Kehrseiten von Freiheit und Individualisierung so auf den Punkt, dass es solche Suchbewegungen durch seine eigenen Bedingungen unausgesetzt nährt. Den auf diese Weise unterwegs Seienden geht es vielfach darum, für sich neue verbindliche Haltungen und Werten zu finden und einzuüben, um neue Orientierungen und Tiefenbindungen zu gewinnen. Religiös oder spirituell sein setzt mittlerweile längst nicht mehr „die Zugehörigkeit oder Nicht-Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder Organisation voraus; es bezeichnet vielmehr eine bestimmte Einstellung zu den existenziellen Fragen des Menschen“.

Urbane Spiritualitätist also in sehr starkem Maße individualisiert, weil sie zuallererst eine solche individuelle Einstellung bezeichnet. Sie ist als eine rein säkulare Spiritualität vorstellbar und lebbar, das heißt, sie vermag auch ohne Anbindung an religiöse Traditionen Wirkung zu entfalten, sie lässt sich aber auch im Kontext spezifischer religiöser oder spiritueller Formen als Haltung beschreiben. Spirituelles Erleben bzw. dessen Deutung sind zunehmend im Individuum selbst verortet, bilden die Grundlage einer Lebenshaltung, die immer und überall ausgedrückt und kultiviert werden kann, sie braucht dazu nicht notwendigerweise besondere Orte oder Gemeinschaften. Ganz allgemein lässt sie sich meines Erachtens als eine Haltung von Achtsamkeit, Offenheit, Anteilnahme/Mitgefühl und Verbundenheit kennzeichnen. Eingeübt werden kann sie in den traditionellen spirituellen Wegen wie auch in vollkommen säkularen. Sie wird sich von daher auch in sehr verschiedenen Sprachen und Ausdrucksformen artikulieren, was mit der großen Vielfalt von Meinungen, Kulturen und religiösen Traditionen korrespondiert, die in einer Stadt zu Hause sind. In dieser Vielfalt braucht sie aber auch eine sehr klare Ausrichtung, um nicht trivial oder beliebig zu werden. Durch ihre Sprachen- und Methodenvielfalt ist sie anschlussfähig an andere gesellschaftliche Diskurse, und das macht sie so wichtig für die heutige Zeit. In diesem Zusammenhang ist es für mich eine spannende Frage, inwieweit die Religionen in ihren traditionellen Ausrichtungen diese Anschlussfähigkeit nicht zunehmend verlieren. Und damit meine ich nicht nur die christliche, wo das sehr offensichtlich geworden ist, sondern auch zum Beispiel die buddhistische, die seit ein paar Jahrzehnten bestrebt ist, sich hier im Westen zu verwurzeln und dies zum Teil mit einer großen Beharrung auf traditionelle asiatische Formen versucht. Wenn der Reiz des Exotischen sich verbraucht hat, was tritt dann an dessen Stelle?

Um es einfach zu sagen: Mehr Achtsamkeit, Offenheit, Anteilnahme/Mitgefühl und Ausrichtung auf Verbundenheit tun uns als Individuen gut, und es tut auch der Gesellschaft als Ganzer gut, wenn ihre Entwicklungen in allen Bereichen stärker von diesen Haltungen geprägt werden. Sie sind entscheidende Voraussetzungen dafür, in einer immer komplexer werdenden Welt mit wachen Sinnen friedvoll, gelassen und verantwortungsbewusst zu leben und zu Entscheidungen zu gelangen, die über den Tellerrand des eigenen Egos hinausgehen.




Ursula Richard, Verlegerin und Autorin, ist seit mehr als 25 Jahren Zen-Übende und ebenso lang begeisterte Großstädterin (Berlin). 








Ein erstes Manifest der Occupy Bewegung

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Wir leben in einer Welt, die von Kräften kontrolliert ist, welche nicht in der Lage sind, der Weltbevölkerung Freiheit und Würde zu geben. Eine Welt, in der wir gesagt bekommen, dass es „keine Alternative“ dazu gibt, dass wir der Rechte beraubt werden, für die unsere Vorfahren lang und hart kämpfen mussten, um sie zu erreichen.
Wir finden uns wieder in einer Welt, in der sich Erfolg offenbar definiert als Gegensatz der grundlegendsten Werte der Menschheit, wie Solidarität und gegenseitiger Unterstützung. Zudem wird alles, was nicht Wettbewerbsfähigkeit, Egoismus und Habgier fördert als disfunktional betrachtet. Diese unmoralische Ideologie wird verstärkt durch das Monopol der Mainstream-Medien, dem Instrument, welches einen falschen Konsens um dieses unfaire und unhaltbare System erzeugt.

Aber wir haben nicht geschwiegen! Unser Bewusstsein ist erwacht, und wir haben uns mit der Welle des Kollektiv-bewusstseins verbunden, das nun Licht und Hoffnung in jede Ecke der Welt verbreitet. 

Hier und jetzt schlagen wir Alternativen vor, weil wir das Problem lösen möchten, indem wir uns auf eine demokratischere Welt zubewegen. Einfach gesagt wollen wir eine Welt, die regiert wird von den Werten der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit – der alte Traum unserer Vorfahren, als sich die vorangegangenen Generationen gegen die Unterdrückung erhoben – überall auf der Welt! Einfach gesagt wollen wir eine Welt, in der jeder Frau, jedem Mann und jedem Kind der freie Zugang zu persönlichem und kollektivem Glück zusteht. 
1. Die Wirtschaft muss in den Dienst des Wohlergehens der Menschen gestellt werden, muss der Umwelt dienen und diese unterstützen, nicht den privaten Profit. Wir wollen ein System, in dem Arbeit für ihren sozialen Nutzen gewertschätzt wird, nicht für ihren finanziellen oder kommerziellen Profit. 
2. Wir glauben, um diese Ziele zu erreichen, soll die Wirtschaft auf allen Ebenen demokratisch gestaltet sein, lokal wie global. Die Menschen müssen die demokratische Kontrolle über finanzielle Institutionen, transnationale Unternehmen und deren Lobbies innehaben. 

3. Wir glauben, dass politische Systeme vollkommen demokratisch sein müssen. Wir fordern daher volle Demokratisierung internationaler Institutionen und eine Abschaffung des Vetorechtes einiger weniger Regierungen. 
Manche von uns glauben, dass eine neue universelle Deklaration der Menschenrechte erarbeitet werden muss, die dem 21. Jahrhundert gerecht wird, verfasst auf partizipatorischem, direktem und demokratischem Wege. 
Wie in Island oder manchen lateinamerikanischen Ländern werden neue Verfassungen für politische Institutionen benötigt, auf allen Ebenen, lokal, national, regional und global. Gerechtigkeit und Gesetze müssen allen dienen, ansonsten ist Gerechtigkeit keine Gerechtigkeit und Gesetz nicht Gesetz.

Dies ist ein weltweiter Globaler Frühling. 
Wir werden hier sein, wir werden kämpfen, bis wir gewinnen. Wir werden nicht aufhören, Menschen zu sein. Wir sind keine Nummern. Wir sind freie Frauen und Männer. 
Für einen globalen Frühling! 
Für globale Demokratie und soziale Gerechtigkeit!Geht auf die Straßen in diesem Jahr 2012!

Das ganze Manifest findest du hier.

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Spiritual Revolution

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Wir leben in einer radikalen Zeit. Scheinbar im Wochentakt werden wir mit globalen Katastrophen gewaltigen Ausmaßes konfrontiert. International steuern die Finanzmärkte einer Kernschmelze entgegen und weltweit spüren wir die beginnenden Auswirkungen des Klimawandels. Wir erleben, wie an der Börse Lebensmittel gehandelt werden und den damit einhergehenden Anstieg der Hungersnöte, während in unseren Supermärkten tonnenweise Fleisch weggeworfen wird. Jahr für Jahr werden allein für diesen Irrsinn 53 Milliarden Landtiere geschlachtet. Der Zen-Meister Thich Nhat Hanh formuliert es so:
"Wir alle wissen, dass unser schöner, grüner Planet in Gefahr ist. Die Art und Weise, wie wir über diese Erde gehen, hat einen großen Einfluss auf Tiere und Pflanzen. Doch wir verhalten uns so, als ob unser Alltagsleben nichts mit dem Zustand der Welt zu tun hätte. Wir sind wie Schlafwandler, die nicht wissen, was sie tun oder wohin sie unterwegs sind."
Auf der anderen Seite erleben wir tagtäglich die Konturen eines globalen Erwachens. Immer mehr Menschen erfahren eine radikale Veränderung ihrer Sichtweisen, ihrer Gefühle und ihres Handelns. Immer mehr Menschen wollen heute mehr Verantwortung für ihr Leben und diesen Planeten übernehmen und sind bereit, sich engagiert für einen Kulturwandel einzusetzen. 

Es erscheint mir wie ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen einem Zusammenbruch der zivilisierten Welt und dem Erblühen einer neuen und nachhaltigen Kultur.
Die spannende Frage in diesem Zusammenhang ist, inwiefern wir als Individuen an diesem großen Wandel positiv teil- haben und ihn unterstützen können. Wie schaffen wir es, kreative und heilsame Impulse in die gesellschaftlichen Institutionen wie den Bildungsbereich oder die politischen Systeme zu bringen? Gerade Schulen, Kindergärten und Universitäten sollten Orte sein, an denen Menschen die Chance bekommen, innere Heilung zu erfahren.
Mein Impuls: Die Welt braucht Bodhisattvas! Kreative Bodhisattvas, die die Komplexität dieser rasanten Zeit erfassen und eine Stütze für den gesellschaftlichen Wandel sind.
Ein kreativer Bodhisattva ist ein Mensch, der tiefes Mitgefühl mit sich selbst besitzt und der in der Lage ist, dieses Mitgefühl auf andere Menschen auszuweiten. Es ist jemand, der angesichts der globalen Umbrüche, seine Ärmel hochkrempelt und sich doch mit Gleichmut und Gelassenheit an sein Werk macht. Ein kreativer Bodhisattva ist ein Mensch, der den Puls der Zeit verspürt und andere Menschen zum Lächeln bringt. Das schöne Geheimnis dabei ist: Jeder von uns ist imstande, dies zu tun, das heißt, in uns allen schlummert die Fähigkeit, ein Bodhisattva zu sein! Wir alle können uns als helfende Wesen verstehen: als Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, entschlossen und weise diesem ungeheuren kulturellen Wandel zu begegnen.


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Buddha und das Glück (Mahāmaṅgalasuttaṃ)

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Der Buddha wurde gefragt: "Lieber Buddha, viele Menschen sehnen sich nach Glück, aber erlangen es nicht. Was können sie nur tun, um die Glückseligkeit zu erfahren?"

Der Buddha antwortete: "Richte deine Praxis einfach ein wenig ganzheitlicher aus und das Glück wird sich in deinem Leben manifestieren."


"Was meinst du damit, Buddha?"

"Nun, mein Lieber, zuerst einmal: Überprüfe mit wem du abhängst. Meide Idioten oder andere zwielichtige Charaktere. Sie werden deine guten und heilsamen Seiten unterdrücken. Suche dir lieber Menschen aus, die du als weise und aufrichtig erachtest. Und wenn keine da sind, bleib alleine."

"Gibt es noch mehr zu beachten, Buddha?"

"Natürlich, mein Freund. Schau mal: Der Ort an dem du lebst, wirkt mächtig auf dich ein, suche dir also einen günstigen und friedlichen Platz zum leben. Lebe nicht neben Junkies und Managern, oder anderen selbsternannten Erleuchteten. Suche dir einen Ort, an dem der Morgentau die Erde weiht. Auch arbeite an deinen Tugenden, stehle nicht, trinke nicht, hure nicht rum und so weiter. Geh in einen Kurs über Gewaltfreie Kommunikation."

"Wow, das ist ja schon mal ne ganze Menge."

"Und wenn du es wirklich ernst meinst, dann such dir auch einen Job, der Sinn macht. Ich möchte dich nicht bei McDonalds erwischen, verstehst du! Und dann mach was sinnvolles mit dem Geld. Unterstütze deine Verwandten, deine Familie, deine Freunde. Und unterstütz die ärmeren Menschen! Werde eine einflussreiche Persönlichkeit - ich meine, die Dinge in dieser Welt sind echt abgefuckt, nicht wahr? Also verschaffe dir Einfluss und reparier ein paar Sachen darin."

"Und wie schaff ich das? Ich meine, das ist schon echt mal anspruchsvoll, oder?"

"Arbeite an deinen inneren Stärken. Entwickle Ehrfurcht gegenüber dem Mysterium des Lebens. Sieh die Größe des Universums und deine eigene Winzigkeit. Entwickle Bescheidenheit und Demut. Und sei zufrieden mit dem, was du hast. Und lies ruhig des öfteren mal, was ich so erzählt hab. Das wird deinen Geist ein wenig aufweichen."

"Hm, volles Programm, was?"

"Geduld, mein Freund. Geduld. Das ist vielleicht die wichtigste Sache, die ich dir mitgeben kann. Lass deine inneren Bäume wachsen. Ohne Hetze, ohne Gier. Allein die Geduld wird den Samen aufgehen lassen."

"Ich fühle mich ein wenig niedergeschlagen, Buddha. Ich weiß nicht ob ich das alles schaffe, ehrlich gesagt."

"Such dir Menschen, die dich dabei unterstützen. Allein, machen sie dich ein, verstehst du. Such dir einen Lehrer, eine Lehrerin und Freunde, die einen ähnlichen Weg gehen. Es gibt nur eine Handvoll Leute, die es ohne Lehrer und Freunde schaffen! Viele machen gute Erfahrungen, wenn sie sich einen Coach nehmen. Einfach einen Menschen aufsuchen, der dir ein paar Türe aufmachen kann. Mehr mach ich ja letztlich auch nicht."

"Und was passiert dann?"

"Und dann mein Freund, dann wird dein Geist nicht mehr erzittern und die Dinge der Welt werden dich nicht mehr treffen. Frei von Lust und Sorge wirst du wirken in der Welt. Überall wirst du im Glück wandeln, unbesiegt auf jede Weise."

"Cool. Thx, Buddha."

"You´re welcome!"


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Die Überwindung des Grabens. Ein Diskurs über Wiedergeburt.

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Gerade findet in der buddhistischen Szene ein eindrucksvoller Diskurs über die Wiedergeburt statt. Angefangen hat dieser Diskurs mit den Ansichten des ehemaligen Mönches und Autors Stephen Batchelor. Seiner Vorstellung nach beruhen viele Grundannahmen des überlieferten Buddhismus auf einem nicht nachprüfbaren Glauben - wie etwa der Wiedergeburtslehre oder den sagenumwobenen Fähigkeiten der frühen tibetisch-buddhistischen Meister. 
Stephen Batchelor beschreibt in seinem Buch „Bekenntnisse einen ungläubigen Buddhisten“1, wie er nach Jahren der buddhistischen Praxis begann, die grundlegenden geistigen Pfeiler des Buddhismus zu hinterfragen. Batchelor, der zehn Jahre lang ein ordinierter Mönch gewesen war, bemerkte schließlich, dass der tibetische Buddhismus dem Glauben eine höhere Bedeutung beimisst als der Vernunft. Auch wenn sein Lehrer Geshe Rabten ihn dazu ermunterte, die buddhistischen Texte kritisch und rational zu überprüfen, so durfte trotzdem nicht das grundlegende Paradigma in Frage gestellt werden, wie zum Beispiel der Glaube an die Wiedergeburt. Für viele tibetische Mönche ist der Glaube an die Wiedergeburt Teil ihrer moralischen Identität und eine Abweichung an diesen Glauben stellt durchaus eine Form des geistigen Verbrechens dar.  

Batchelor stellt für sich die Frage, ob er ein Buddhist sein kann, auch ohne daran zu glauben im Mutterleib eines Schakals wiedergeboren zu werden und ohne „an die Existenz einer Hölle zu glauben, in der ich Tausende von Jahren in einem menschlichen Körper mit Fischkopf lebendig gebraten werde, bis ich meine Missetaten gesühnt habe.“2 
Für traditionelle Buddhisten ist diese Sicht durchaus verwerflich. Da in den klassischen buddhistischen Texten die Ablehnung des Wiedergeburtsgedanken als schwerste aller Übeltaten bezeichnet wird - da die Wiedergeburtslehre die Sichtweise begründet, aus der alle anderen Übel folgen - richtet sich Batchelor nach Meinung vieler traditioneller Buddhisten selbst zugrunde. 

Wie nun Stephen Batchelor weiter ausführt, ist die Frage nach der Wiedergeburt für den Buddhismus „wichtig, weil das ganze Gebäude traditioneller buddhistischer Denkweise mit dem Glauben an die Wiedergeburt steht und fällt. Wenn es keine Wiedergeburt gibt, warum sollte man dann darum bemüht sein, sich aus dem Kreislauf von Geburt und Tod zu befreien und Nirvana zu erlangen, das endgültige Ziel im Buddhismus? Wenn es keine Wiedergeburt gibt, wie können dann die moralischen Handlungen je Früchte ragen, die zur Zeit des Todes noch nicht gereift sind? (...)Doch damit die Wiedergeburt möglich ist, muss etwas den Tod des Körpers und Gehirns überleben. Um den physischen Tod zu überleben, muss 'etwas' nicht nur von nichtphysischer Natur sein, sondern auch noch fähig sein, 'Samen' vorher begangener Handlungen (Karma) aufzubewahren, die in zukünftigen Leben 'reifen' werden. Da die Buddhisten die Existenz eines beständigen Selbst verneinen, das von Leben zu Leben besteht, postulieren sie einen unbeständigen, nichtphysikalischen, geistigen Prozess, der erklärt, was wiedergeboren wird. Das führt zwangsweise zu einer Dualität von Körper und Geist."3 Für Batchelor ist der Glaube an die Existenz einer nichtphysikalischen geistigen Kraft das buddhistische Äquivalent zum Glauben an einen transzendenten Gott. Letztendlich unterscheidet sich der traditionelle Buddhismus in dieser Hinsicht nicht von anderen Glaubens-Religionen und das obwohl der Buddhismus ja durchaus als „atheistische Religion“ bezeichnet wird. Da jedoch „der Beweis der Wiedergeburt darauf beruht, den subjektiven Erfahrungsberichten anderer zu glauben, wie weit unterscheidet er sich dann von den Behauptungen über die Existenz Gottes, denn die Mystiker (...) behaupten, dass sie Gott direkt erfahren haben?"4

Wenn wir also mit dieser Perspektive an die Wiedergeburt glauben, haben wir es mit einer Form der Religion zu tun: Wir glauben an Gott oder wir glauben an das Paradies oder an die Wiedergeburt. Wir legen unser Leben in die Hände einer größeren Macht und ergeben sich ihr. Für den Philosophen Professor Thomas Metzinger5 sind Religionen deshalb „adaptierte Wahnsysteme“, die die Funktion besitzen, Bewältigungsstrategien für die Angst vor dem Tod zur Verfügung zu stellen. Das ist ein schwerwiegendes Argument gegen den Buddhismus, der sich so gerne von der Irrationalität der Glaubensreligionen absetzt. So bezeichnet der Zen-Meister Willigis Jäger die Wiedergeburtslehre als letzte Bastion des Ichs: „Die Religionen lehren uns, dass das Eigentliche erst noch kommt, später, im Himmel oder in einer besseren Wiedergeburt. Religionen leben von diesen Hoffnungsbildern. Sie sind wichtig, weil der Mensch sonst der Sinnlosigkeit anheim fällt. Sie sind zugleich aber auch das letzte Bollwerk, hinter dem das Ich sich verschanzt, um seinen Fortbestand zu retten.“6
Als Thich Nhat Hanh gefragt wurde, ob er denn wiedergeboren würde, sagte er, dass er in jedem Menschen, der achtsam seinen Weg geht, wiedergeboren wird. In jedem Moment, in dem wir uns der Allgegenwärtigkeit des Paradieses vergegenwärtigen, wird auch er sein, denn es gibt nur diesen einen zeitlosen Moment. Es gibt keine Sekunde, in der wir nicht gerade wiedergeboren werden. Leben und sterben ist ein unaufhörlicher Prozess. So schreibt er: "Im populären Buddhismus, der eher auf Hingabe und Glaube basiert, gibt es die Vorstellung, dass wenn der Körper sich auflöst, die Seele in einen anderen Körper wechselt, in einen Baum, einen Hirsch, in eine andere Person, vielleicht schwarz oder braun oder weiß usw. Mit Rechter Sichtweise ist diese Anschauung naiv. Zu sagen, dass wir nach unserem Tod in anderen Formen des Lebens weiterexistieren, ist kein tiefes buddhistisches Verständnis. Die cinematografische Natur des Bewusstseins schließt eine solche Sichtweise aus. Nichts wird geboren, nichts stirbt, es gibt nur immer wieder neue Manifestationen in neuen Formen."7
Der bekannte buddhistische Lehrer Alan Wallace geht soweit zu sagen, dass Stephen Batchelor eine verzerrte Haltung dem Buddhismus gegenüber einnimmt. Schließlich stimmen viele angesehene Gelehrte des Buddhismus darin überein, dass der historische Buddha von der Wiedergeburt sprach. Alan Wallace spricht dann auch einen überaus wichtigen Punkt an: „Batchelors Verständnis des Buddhismus ist geprägt von einer starken Antipathie Religion und religiösen Institutionen gegenüber.“8

Hier berühren wir meiner Ansicht nach den zentralen Punkt der Diskussion: Was wir erleben ist der klassische Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft - zwischen Spiritualität und Rationalität. Wie Alan Wallace selbst bemerkt, zeigt die Popularität der Thesen von Stephen Batchelor, dass viele Menschen einfach enttäuscht sind über die traditionellen Religionen. „Menschen, die sich heutzutage die Wissenschaft zu eigen machen und damit auch die metaphysischen Glaubenssätze des wissenschaftlichen Materialismus, wenden sich vom traditionellen religiösen Glauben und seinen Institutionen ab und suchen nicht länger dort nach Trost und Kontakt. Und jene, die sich der Religion zuwenden und sich der Indoktrination durch materialistische Vorurteile verweigern, verlieren das Interesse an der Wissenschaft.“9

Wiedergeburt, Logik und wer hat nun Recht?
Ich finde die Frage nach der Wiedergeburt sehr spannend, denn an ihr lassen sich verschiedene Grundhaltungen einnehmen, mit denen man diesem Phänomen begegnen kann.
Eine traditionelle Perspektive kann zwei verschiedenen Haltungen gegenüber der Wiedergeburt einnehmen: Einmal kann sie an die Wiedergeburt glauben, da diese im Pali-Kanon verankert ist, also auf die Worte des Buddha zurück zu führen ist. Ebenfalls wird die Wiedergeburt von sehr vielen traditionellen Bhantes, Roshis und Rinpoches als gegeben betrachtet. Es gibt somit keinen Grund daran zu zweifeln. 
Fazit: Ich glaube an die Wiedergeburt, weil es so in den alten Schriften geschrieben steht.

Den Worten Buddhas zufolge ist diese Sicht auf die Wiedergeburt zu verwerfen, da wir die Dinge nicht ungeprüft übernehmen sollen. Das Argument „der Buddha hat es gesagt“ ist dem Buddha zufolge, kein hinreichendes Argument.

Auf der anderen Seite gibt es auch im traditionellen Kontext eine rationale Begründung für die Wiedergeburt, wie der Dalai Lama betont: "Der Dreh- und Angelpunkt der rationalen Begründung der Wiedergeburt besteht darin, dass alle von uns erfahrenen Bewusstseinsmomente aus einem Moment entstehen, der ihnen vorangeht. Und da Materie und Bewusstsein zwar an der Entstehung des jeweils anderen mitwirken, jedoch niemals »substanzielle Ursache« füreinander sein können - aus Geist kann nicht Materie und umgekehrt entstehen -, muss dem ersten Bewusstseinsmoment eines neugeborenen Wesens eine notwendige Ursache vorausgehen, die nichts anderes sein kann als ein Moment des Bewusstseins selbst. Mithilfe dieser Argumentation wird im buddhistischen Denken die Existenz eines vorangegangenen Lebens begründet." 
Fazit: Ich glaube an die Wiedergeburt, weil es mir am logischsten erscheint.
Dieser Argumentation nach ist Wiedergeburt zumindest theoretisch möglich. Doch mit letztendlicher Sicherheit ist auch mit dieser Begründung die Wiedergeburt nicht zu beweisen. Schließlich ist es nicht auszuschließen, dass auch andere Gründe für das Zustandekommen des Bewusstseins möglich sind.

Eine wissenschaftliche Perspektive nähert sich diesem Phänomen nun mit Fragen wie: Ist das möglich? Wie ist das möglich? und versucht auf einer naturwissenschaftlichen Grundlage Beweise dafür oder dagegen zu finden. Es sind hier also ebenfalls zwei Haltungen denkbar. Einmal kann die rationale Perspektive auf die augenscheinliche Unmöglichkeit einer Seele hinweisen, beziehungsweise auf den spekulativen Charakter von etwas, dass den Körper überdauern könnte. Der rationale Buddhist beruft sich auf die Unmöglichkeit, die Wiedergeburt als beweisbares Phänomen - im Sinne einer westlich-aufgeklärten Grundlage - zu akzeptieren. Und solange dieses Phänomen nicht hinreichend verstanden und erklärt worden ist, hat es auch keinen Sinn, daran zu glauben. 
Fazit. Ich glaube nicht an die Wiedergeburt, weil es nicht überprüfbar ist.

Zu guter Letzt ist es meiner Meinung nach angebracht, den Zweifel und die Skepsis der modernen buddhistischen Interpretation zu würdigen. Vielen Wiedergeburts-Skeptikern geht es zum Beispiel darum herauszuarbeiten, dass hinter dem „Ewigkeitswunsch“ durchaus das Ego stecken kann. Wiedergeburt kann als eine narzisstische Verlängerung des eigenen Ichs gesehen werden. Eine Position, auf die auch Willigis Jäger hinweist. Zudem herrscht oftmals eine Begriffsgenauigkeit dem Phänomen „Wiedergeburt“ gegenüber. Hier lohnt es sich wirklich genau und präzise zu definieren, was, wann und wo wiedergeboren wird. Schon allein diese Festlegung würde viel Wind aus der Debatte nehmen. 

Letztendlich bleibt uns nicht anderes übrig, als das wir uns diesem Phänomen auf allen Ebenen zu nähern versuchen. So sollten wir den traditionelle Kontext kritisch prüfen und rationale Überlegungen anstellen. Wir sollten jedoch nicht auf unserer rationalen Meinung allein beharren, sondern Wiedergeburt als eine „spirituelle Hypothese“ ansehen, die unter Umständen wahr sein kann, auch wenn sie nicht mit herkömmlichen Mitteln bewiesen werden kann. Wir wissen es einfach nicht. Es gibt viele Dinge die dafür sprechen und es gibt ernsthafte Einwände dagegen. Durch Vergleiche kulturübergreifender Beschreibungen der „Seelenwanderung“ und den Vorgängen nach dem Tod lassen sich zum Beispiel signifikante Ähnlichkeiten herausarbeiten, die ein Phänomen Wiedergeburt zulassen können.10 So können wir durchaus nach Sichtung aller Fakten das Phänomen „Wiedergeburt“ für möglich halten. 

Bedeutsamer ist vielleicht, ob man an die Wiedergeburt glaubt, weil es Teil der Tradition ist und man einfach auch daran glauben möchte, oder ob man sich mit einem Forschergeist diesem Phänomen nähert und es ehrlich hinterfragt. Denn wenn wir die Dinge nicht kritisch durchleuchten und hinterfragen, kann es durchaus vorkommen, dass der buddhistische Glaube nicht viel mehr ist, als eine andere Form des Aberglaubens. 
Ich finde, wir sollten nicht zu stark auf unsere Meinungen beharren, sondern versuchen, alle Perspektiven in die Debatte miteinzuschließen. Selbst wenn ich völlig von der Wiedergeburt überzeugt bin, kann es für den Prozess dienlich sein, nicht allzu stark darauf zu beharren. Schließlich befinden wir uns gerade in einem sensiblen Prozess der Integration des Buddhismus in den Westen. Darum können wir auch in unseren Diskussionen bedenken, welche Aspekte der buddhistischen Lehre gerade mehr Aufmerksamkeit verdienen und welche nicht. Ein Zitat des vielgeachteten Forscher für transpersonale Psychologie Roger Walsh soll darum dieses Thema abschließen: 
„Eine reife Spiritualität kann sich nicht auf althergebrachte Gedanken und längst verstorbene Meister beschränken. Wenn Spiritualität in uns und durch uns leben soll, muss sie unsere moderne Welt umfassen und relevante Errungenschaften der heutigen Naturwissenschaften miteinschließen. Jahrhundertelang haben Wissenschaft und Religion sich gegenseitig bekämpft. In mancher Hinsicht war Kritik sicher angebracht. So haben Wissenschaftler sich etwa mit Recht über den Mythos mokiert, dass Lao-Tse im Alter von neunhundert Jahren geboren sein soll oder dass der Buddha einige Minuten nach seiner Geburt bereits laufen konnte. (...) Andererseits wollen Religionsgelehrte und Philosophen nichts davon wissen, dass die naturwissenschaftliche Methode der einzige Weg der Erkenntnis sei und die gesamte Wirklichkeit erfassen könne. Die Wissenschaft ist zum Beispiel nicht in der Lage, subjektive Erfahrungen zu beurteilen, und kann über so wichtige Dimensionen wie Sinn und Zweck des Lebens so gut wie keine Aussagen machen. (...) Bis vor kurzem gab es nur zwei Wege zur Validierung von Spiritualität: Glauben und persönliche Erfahrung. Im Glauben übernehmen wir einfach das Wort einer spirituellen Autorität - einer Person oder einer Schrift - und akzeptieren etwas als wahr, weil es so geschrieben steht. Allerdings können Lehrer ebenso wie Bücher sich auch gründlich irren. Dieser „ungeprüfte Glaube“, wie die Buddhisten ihn nennen, kann Unheil anrichten. Es ist besser, diese Behauptungen selbst zu prüfen, indem man die relevanten Praktiken ausführt und dadurch einen „geprüften Glauben“ erwirbt. Denn heute gibt es noch einen dritten Weg. Zum ersten Mal in der Geschichte können wir Behauptungen selbst überprüfen und feststellen, dass manche von ihnen der wissenschaftlichen Forschung durchaus standhalten.“11




Fußnoten
1 Stephen Batchelor Bekenntnisse einen ungläubigen Buddhisten.
2 Stephen Batchelor „Ich bin ein buddhistischer Atheist“. Tibet und Buddhismus 99, S.19
3 Stephen Batchelor. Bekenntnisse einen ungläubigen Buddhisten. S. 56ff
4 Stephen Batchelor. Bekenntnisse einen ungläubigen Buddhisten. S. 56
5 Thomas Metzinger auf dem Kongress „Meditation und Wissenschaft“ November 2010
6 Willigis Jäger. Tod ist Leben. http://www.spirii.de/de/Wissen/Spiritua ... Leben.html
7 Thich Nhat Hanh. Kein Kommen, kein Gehen. Intersein-Zeitschrift
8 Alan Wallace. Verzerrte Wahrnehmungen des Buddhismus, 99. Tibet und Buddhismus. S.29
9 ebenda, S.31
10 vgl:http://www.integralworld.net/de/death-de.html
11 Roger Walsh. Die Erfahrung gelebter Spiritualität. S.42



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Die Stufen Deines Erwachens

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Das Erwachen ist der zentrale Punkt einer jeden spirituellen Lehre. Irgendwann entschließen wir uns, den Weg zu gehen. Das bedeutet aber auch, dass wir - wenn wir uns denn entschließen sollten, einen spirituellen Pfad zu gehen - an einem Punkt in unserem Leben angekommen sind, an dem wir auf unser Leben blicken und sagen "okay, so geht es nicht weiter. Da muss etwas passieren."

Dieser "Blick von oben" ist tatsächlich ein entscheidender Moment. Wir beginnen nämlich, uns von uns selbst zu lösen. Eine beachtliche Leistung! Wir kucken auf uns und unser Leben und entscheiden es zu ändern.

Dieser bewusst eingeschlagene Weg führt nach einer Weile zu einer Zersetzung des Egos. Wir lösen uns so sehr von unserer Identität, dass wir tatsächlich den Boden unter unseren Füßen verlieren. Wir haben das vertraute Land unseres "Ichs" verlassen, ohne jedoch ein neues Land gefunden zu haben. Wir treten ein in die "dunkle Nacht der Seele" - einen durchaus beängstigenden Zustand. Denn wir wissen nicht, wohin uns die Reise führen wird, wir wissen nur eines: es gibt kein zurück mehr!

Doch es gibt ein Licht am Ende des Tunnels! Die "dunkle Nacht der Seele" mündet in dem, was Ken Wilber das "reine Zeugenbewusstsein" nennt. Wir identifizieren uns nicht länger mit der Enge unseres Egos. Stattdessen erleben wir, wie wir von unserem "wahren Selbst" geführt werden, wie ES durch uns wirkt. Dein Wille geschehe, flüstern wir auf dieser Stufe atemlos. (Manche spirituell Praktizierenden definieren sich ab dieser Stufe als "erleuchtet" oder "erwacht", auch wenn das natürlich nur ein Zeichen davon ist, dass das Ego noch immer die Finger mit ihm göttlichen Spiel hat).

Denn die Reise geht weiter. Und wieder verlieren wir uns in der Schwärze des Nacht. Tiefer geht es in den Strudel der Desidentifikation. Noch mehr gilt es zu verlieren. Das "Ich" will ausgelöscht werden. Die Quelle möchte gefunden werden. Die Quelle wird gefunden. ES IST...

Und dann, tja, dann geht es darum, wieder in das Leben zurück zu kehren. Jetzt geht es darum, in der Welt zu erwachen. Die Dualitäten zwischen Nirvana und Samsara zu überwinden. Den Funken des Erwachens in die Gesellschaft zu tragen. Die Einheit von Leere und Form vollendet zu verkörpern.

Der Buddha in mir, ist der Buddha in dir. Es ist unser aller Weg - auch wenn er sich in tausend verschiedenen Pfaden zeigt. Und: Es ist unser rechtmäßiges Erbe als Mensch, dieses Erwachen einzufordern. Von uns! In aller Entschlossenheit.

Es ist das Versprechen, das wir unserer Seele gaben. Damals, bei Anbruch der Morgenröte, du weißt schon...


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Liebe spirituelle Familie... (von Thich Nhat Hanh)

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... es gibt die Geschichte eines Paares, das das Fleisch ihres Sohnes aß; diese Geschichte wird vom Buddha im „Sutra über das Fleisch des Sohnes“ erzählt. Das Paar muss mit seinem kleinen Kind auf ihrer Suche nach Asyl eine Wüste durchqueren. Da die Erwachsenen die Gegend nicht kennen, haben sie nichts mehr zu essen, als sie die Wüste erst halb durchquert haben. Sie erkennen, dass sie alle drei wohl in der Wüste umkommen und niemals das Land am anderen Ende der Wüste erreichen werden. Schließlich entschließen sich die beiden, ihren kleinen Sohn zu töten. Jeden Tag essen sie ein kleines Stück seines Fleisches, um genügend Energie zum Weitergehen zu haben, während sie den Rest seines Fleisches auf ihren Schultern tragen, damit es trocknet. Jedes Mal, wenn sie ein Stück Fleisch gegessen haben, schauen sich die beiden an und fragen:„Wo ist unser geliebtes Kind jetzt?“

Nachdem der Buddha diese tragische Geschichte erzählt hatte, sah er seine Mönche an und fragte: „Glaubt ihr, dass die beiden glücklich waren, das Fleisch ihres Sohnes zu essen?“„Nein, Weltverehrter, die beiden haben gelitten, weil sie das Fleisch ihres Sohnes essen mussten“, antworteten die Mönche.

Der Buddha lehrte: „Liebe Freunde, wir müssen lernen, in einer Weise zu essen, dass wir Mitgefühl in unseren Herzen bewahren können. Wir müssen in Achtsamkeit essen. Tun wir das nicht, essen wir möglicherweise das Fleisch unserer Kinder.“ 




Die UNESCO berichtet, dass jeden Tag rund 40 000 Kinder an Unterernährung sterben. Mittlerweile wird Getreide vielfach angebaut, um Tiere damit zu ernähren (Kühe, Schweine, Hühner usw.) oder Alkohol herzustellen. Über 80 Prozent des Mais und 95 Prozent des Hafers werden in den USA als Viehfutter verwendet. Weltweit verbrauchen Rinder eine Futtermenge, die dem Kalorienbedarf von 8,7 Milliarden Menschen entspricht, also mehr als der momentanen Erdbevölkerung.


Es ist genau das, wovor uns der Buddha gewarnt hat: Wir essen das Fleisch unserer Kinder und Enkelkinder. Wir essen das Fleisch unserer Mütter und Väter. Wir essen unseren eigenen Planeten Erde. Das Sutra über das Fleisch des Sohnes sollte der gesamten Menschheit zugänglich sein, damit sie daraus lernen kann.


Wir müssen dringend handeln, auf der individuellen wie auf der kollektiven Ebene. Als spirituelle Familie und als Menschenfamilie können wir alle helfen, die globale Erwärmung durch die Praxis des achtsamen Essens abzuwenden. Vegetarisch zu leben ist vielleicht der wirkungsvollste Weg, die globale Erderwärmung zu bekämpfen. Buddhistisch Praktizierende haben während der letzten zweitausend Jahre vegetarisch gelebt. Wir sind Vegetarier, weil wir unser Mitgefühl für die Tiere nähren wollen. Nun wissen wir, dass wir auch deswegen vegetarisch essen, um die Erde zu beschützen, um sie davor zubewahren, durch den Treibhauseffekt ernsthaften und irreversiblen Schaden zu erleiden. 


Lasst uns Sorge tragen für unsere Mutter Erde. Lasst uns Sorge tragen für alle Wesen, für unsere Kinder und Enkelkinder. Wir müssen nur Vegetarier sein, und wir können dadurch die Erde retten. Vegetarier bedeutet in diesem Zusammenhang auch, keine Eier und keine Milchprodukte zu verzehren, denn auch sie sind Produkte der Fleischindustrie. Wenn wir aufhören zu konsumieren, werden sie aufhören zu produzieren. Nur durch ein kollektives Erwachen können wir genügend Entschlossenheit für unser Handeln schaffen. Unsere gegenwärtige Praxis besteht in der Unterstützung aller, die sich der Gefahren globaler Erderwärmung bewusst werden, um dazu beizutragen, Mutter Erde und alle Arten zu retten. Wir wissen, ohne ein kollektives Erwachen haben die Erde und die Lebewesen keine Chance auf Rettung. Unser tägliches Leben muss beweisen, dass wir erwacht sind.


Es gibt den Buddhismus, damit wir lernen können, in Verantwortung, Mitgefühl und liebender Güte zu leben. Wir müssen erkennen, dass wir mit Mutter Erde inter-sind, wechselseitig verbunden, dass wir mit ihr leben und mit ihr sterben. Mutter Erde ist schon viele Male wiedergeboren worden. Die große Flut, verursacht durch die globale Erderwärmung, wird vielleicht nur ein kleiner Teil der Menschheit überleben. Die Erde wird über eine Million Jahre brauchen, um sich zu erholen und wieder ein neues, schönes, grünes Kleid überzustreifen, und eine andere menschliche Zivilisation wird beginnen. Diese Zivilisation wird die Fortführung unserer Zivilisation sein. Für uns Menschen ist eine Million Jahre ein sehr langer Zeitraum; für die Erde und nach geologischerZeitrechnung sind eine Million Jahre so gut wie nichts, es ist nur eine kurze Zeitspanne. Letztendlich sind Geburt und Tod nur Phänomene an der Oberfläche. Keine-Geburt und Kein-Tod sind die wahre Natur aller Dinge. Das besagt die buddhistische Lehre des Mittleren Weges.

Mit Liebe und Vertrauen

Thây (Thich Nhat Hanh)





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Das Drama des narzisstisch verwundeten Menschen

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Das Drama des narzisstisch verwundeten Menschen ist eine Geschichte der inneren Einsamkeit und der verzweifelten Suche nach Liebe und Anerkennung. Grundsätzlich beginnt diese Leidensgeschichte mit den Eltern (meist der Mutter), die ihrem Kind keine emphatischen Gefühle vermitteln können. Das Kind fühlt sich nicht geliebt so wie es ist, sondern es lernt, Rollen zu spielen, die ihm einen gewissen Grad an Aufmerksamkeit schenken.

"So bleibt der Mensch innerlich einsam, verwundet und sich selbst entfremdet, hat aber in der Tiefe seiner Seele den sehnlichsten Wunsch nach Liebe. Er hat allerdings gute Antennen dafür, welche Reaktionen von ihm erwartet werden und welche Gefühle er zeigen sollte, ob er sie spürt oder nicht. Die positive Resonanz auf seine erfüllte Erwartungshaltung führt zu einer zweifelhaften Aufwertung seiner Identität oder seines Selbstwertes, denn durch die Bejahung durch einen anderen Menschen wird das eigene Gefühl der Verlassenheit nicht mehr so sehr wahrgenommen, obschon er zutiefst weiß, wie fremd er sich ist." Barbara Egert


Spirituell betrachtet hat der narzisstisch verwundete Mensch den Kontakt zum Sein verloren. Er lebt in einem selbstgeschaffenen Gefängnis der äußeren Suche nach Anerkennung und Liebe. Gleichzeitig ist er fasziniert von dem, was er auf der spirituellen Suche in sich findet. All die Schatten und vergrabenen Persönlichkeitsanteile begeistern ihn. Oftmals finden wir in der spirituellen Szene die größten Narzissten, die nicht aufhören können damit, ihre seelische Grandiosität unter Beweis zu stellen.

Den Höhepunkt dieser narzisstischen Nabelschau finden wir dann kulminierend in der Suche nach Erleuchtung. Denn insgeheim ist der Narzisst überzeugt davon, etwas besseres, leuchtenderes, spirituelleres zu sein, als alle andere Menschen. Und genau darum gebührt ihm die Krone des spirituellen Weges - die Erleuchtung. Für diese Krone sind Narzissen bereit, alles zu tun. Sie verlassen ihre Partner und Kinder, wenn sie an anderer Stelle die Chance wittern, noch tiefer mit sich in Kontakt kommen zu können. 

Narzisstisch verwundete Menschen erkennt man beispielsweise daran, dass sie sogleich beginnen, ihre Lehrer und Lehrerinnen zu imitieren. Wenn der Lehrer beispielsweise seine Schüler mit einem ganz besonderen Blick ansieht, so wird der narzisstische Schüler nach kürzester Zeit ebenfalls beginnen, seine Mitmenschen mit diesem Blick zu beschenken. Denn - insgeheim fühlt sich der narzisstische Schüler ja schon als Meister. Darum ist es nur verständlich, dass er auch den Gestus eines Meisters annimmt!

Die subjektive Erfahrung ist also  Grundnahrung des Narzissten - sie erhält eine geheiligte Bedeutung, derer alles andere unterzuordnen ist. Meine Familie? Meine Mitmenschen? Die Welt? Alles spielt eine sekundäre Rolle gegenüber den subjektiven Gefühlen des narzisstisch verwundeten Menschen.

Und genau darum, ist Spiritualität ja DIE Spielwiese überhaupt für Narzissten. Denn hier darf man ungestört sich seiner subjektiven Besessenheit hingeben. Hier darf man sich jahrzehntelang nur um sich selbst drehen. Hier dient alles dem eigenen Selbst. Der springende Punkt ist: Das Ego wird nicht überwunden, nur weil die Menschen tiefe Erfahrungen von Nondualität haben.

Letztendlich wird es nur der Macht der unpersönlichen absoluten Liebe gelingen, den narzisstisch verwundeten Menschen zu heilen. Das Erkennen der bedingungslosen Liebe wird bedingungslose Hingabe in ihm entwickeln. Die Integration der absoluten Liebe wird es auch unserer Kultur ermöglichen, aus dem Sumpf aus Narzissmus und Selbstsorge auszusteigen und eine Kultur zu gründen, die auf authentischen moralischen und verantwortungsvollen Werten beruht.


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Das spanische Manifest: Manifest 25-S

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Unbeachtet von den Medien wenden sich die Bürger Spaniens und Portugals gegen Ihre Regierungen und den unsichtbaren Mächtigen in Ihren Ländern.

Gerade Spanien fordert den Rücktritt der Regierung und die Schaffung einer neuen, gerechteren Verfassung. Beginnt der "europäische Frühling"?



Hier ist das spanische Manifest:
Wir, das spanische Volk, die wir unter den Folgen einer Krise leiden, die wir nicht selbst zu verantworten haben, sind zusammengekommen um dieses Manifest zu verfassen. Wir rufen alle Bürger auf, sich uns anzuschließen .
Wir sind mit einer Situation konfrontiert, die alle Grenzen des Ertragbaren sprengt. Wir sind die Opfer eines beispiellosen Angriffes, bei dem die Finanzkrise als Vorwand dient, unser Leben und unsere Freiheit zu zerstören. 
Die Täter sind jene, die sich mit der Komplizenschaft aller parlamentarischen Kräfte als unantastbare Herrscherclique über uns erhoben haben. Sie manipulieren alle Bereiche des Staates und der Gesellschaft, um ihre überzogenen Privilegien zu erhalten und ihre maßlose illegale Bereicherung fortzusetzen.


Wir erleben, dass uns jede Möglichkeit genommen wird, diesen beispiellosen sozialen Raubzug zu stoppen. Die Regierungen, die uns systematisch ausplündern, tun das genaue Gegenteil von dem, wozu sie ihren Wählern gegenüber verpflichtet wären.
Es gibt für uns keine Gerechtigkeit vor den Gerichten - aber sie, die Banker, Politiker und Geschäftsleute, die die Situation verursacht haben, werden nicht zur Rechenschaft gezogen.
Wir erleben, wie die politische Elite unsere Grundrechte und unsere Freiheit mit Füßen tritt, und wie wir Opfer staatlicher Repression werden, sobald wir eine Änderung der Situation verlangen.
Wir wissen, dass die Probleme so gravierend sind, dass eine Lösung nicht durch die üblichen Mechanismen des politischen Systems und schon gar nicht von dieser Elite für uns, die Menschen, zu erreichen ist.
Deshalb fordern wir den Rücktritt der gesamten Regierung, die unser Land in die Irre leitet, die Benzin ins das Feuer gießt und die uns in die Katastrophe führt.
Wir fordern die Auflösung des Parlaments und sofortige allgemeine Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung. Diese Versammlung wird, unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Kräfte, eine neue Verfassung erarbeiten, da wir die derzeitige Verfassung als nicht mehr gültig betrachten, denn sie wurde in Hinterzimmern verfasst, von einer kleinen Herrscherclique, dominiert von den etablierter Erben des Francofaschismus und jenen, die mit ihnen paktierten.
Es müssen aber die Menschen selbst sein, die für den Staat, in dem sie leben wollen, die Rahmenbedingungen schaffen und nicht, wie geschehen, von einem Machtzirkel diktiert werden, der ausschließlich seine eigenen Interessen vertritt.
Wir fordern eine grundlegende Revision der Staatsverschuldung Spaniens und ein Moratorium für den Schuldendienst - solange bis eindeutig feststeht, welchen Teil der Schulden die Nation tatsächlich zu verantworten hat - und zwar nachdem jener Teil davon abgezogen wurde, der nur den privaten Interessen weniger gedient hat und nicht für Zwecke verwendet wurde, die allen Bürgern zu gute gekommen sind.
Wir fordern strafrechtliche Ermittlungen gegen all jene, die in Verdacht stehen, sich an diesen Transaktionen bereichert zu haben, und wir verlangen, dass sie im Falle einer Verurteilung mit ihrem Privatvermögen haften.
Wir fordern eine Reform des Wahlgesetzes, damit Wahlergebnisse tatsächlich den Wählerwillen des souveränen Volkes widerspiegeln, was derzeit in keiner Weise der Fall ist.
Wir fordern die sofortige Aufhebung aller Reformen, die von der konservativen Partido Popular auf den Weg gebracht wurden, weil sie eine Katastrophe für unser Land sind und ein Verrat am demokratischen Auftrag, der ihnen vom Volk erteilt wurde.
Wir fordern eine gerechte Steuerreform. Dabei müssen zuallererst die Reichen und Privilegierten zur Kasse gebeten werden.
Wir fordern die Aufhebung der von der Regierung verordneten Amnestie für Steuerhinterziehung, da sie eine unerträgliche Verhöhnung aller ehrlichen Steuerzahler darstellt.
Wir fordern die Abschaffung aller Privilegien bei der Ausübung politischen Verantwortung und die Umsetzung strengster Kontrollmechanismen zur Erfüllung dieser Aufgaben.
Wir fordern die sofortige Einstellung aller Haus- und Wohnungsräumungen, und verlangen günstige Mieten für die Häuser und Wohnungen, die jetzt in Besitz von Banken sind, denen mit öffentlichen Mitteln geholfen wurde.
Wir fordern, dass die vorhandene Arbeit unter allen Arbeitnehmern gerecht verteilt wird. Es ist ein großer Trugschluss zu glauben, dass Jene, die noch in Arbeit sind, nur mehr und härter arbeiten müssen. Dies nützt nur den Interessen und der Gier Weniger und es entspricht nicht den Interessen der einfachen Menschen.
Aus diesen Gründen rufen wir die Bürger auf, sich ab dem 25. September 2012 für unbefristete Zeit um das Parlament in Madrid zu versammeln und dort so lange zu bleiben bis die Regierung zurückgetreten ist und der verfassungsgebende Prozess eingeleitet wurde.
Dieser Prozess wird das Resultat sein, der Bündelung aller sozialen Kräfte, die für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen.


Wir sind die überwältigende Mehrheit. Wir sind das Volk.Was wir verlangen ist richtig. Wir werden Sie nicht davonkommen lassen.

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Triffst du Buddha an der Bar... gib ihm einen aus

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von Lodro Rinzler

"Das buddhistische Wort für den Kreislauf des Leidens, in dem wir uns befinden, ist samsara. Samsara schließt alles ein - von Problemen mit einer eingerissenen Nagelhaut bis hin zum Verlust eines geliebten Freundes oder Familienmitgleids. Es ist die Tatsache, dass wir uns nach dem sehnen, was wir nicht haben. Und das macht uns unglücklich. Bekommen wir aber, wonach wir uns gesehnt haben, ist es Fakt, dass wir bereits an das Nächste denken, mit dem wir uns die Zeit vertreiben könnten.

Samsara wird von Hoffnung und Furcht angetrieben. Wir hoffen, unsere Arbeit gut zu machen, fürchten aber, unseren Chef zu verärgern. Wir hoffen, zum Strand gehen zu können, befürchten aber Regen. Extreme Hoffnung und Furcht können ein Erlebnis machmal schon dadurch ruinieren, dass wir ungeheuer viel Zeit damit verbracht haben, uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was denn wohl alles passieren könnte. Wenn sie einmal erkannt haben, dass äußere Faktoren wohl kaum beständiges Glück bringen werden, fühlen sich die meisten Menschen zwar angespornt, im Inneren nach einem Weg zu suchen, doch die meisten von uns haben nicht die geringste Ahnung, wo sie damit anfangen sollen.

Über eben diese grundsätzliche Unzufriedenheit lehrte uns Buddha etwas, als er seinen Mund zu seinem allerersten Vortrag überhaupt aufmachte. Er sagte nicht: "Leute, hier ist der Plan. Befolgt X, Y, Z - und auch ihr werdet genauso strahlen wie ich." Stattdessen sagte er: "Hört mal, Leute. Ihr seid doch unglücklich, oder? Dann lasst uns das doch mal analysieren." Dann ging er dazu über aufzuzeigen, dass wir leiden, weil wir nicht viel darüber wissen, wer wir eigentlich sind. Die gute Nachricht ist: Man kann einen Schlussstrich unter dieses ganze Syndrom des ruhelosen Lebens ziehen. Buddha stellt uns eine Methode vor, nach der wir uns selbst erkunden und unseren eigenen Weg zur Erweckung unseres Herzens und Geistes finden können. Dieser Weg ist der Weg der Meditation und des Wohlverhaltens."


Auszug aus dem wirklich bemerkenswerten Buch "Triffst du Buddha an der Bar, gib ihm einen aus" von Lodro Rinzler.

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Die Post-Kollaps-Gesellschaft

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von Johannes Heimrath

"Zur Welt, wie wir sie kennen, gehört auch unsere Eigenart, Warnungen in den Wind zu schlagen. Überall auf dem Erdball gibt es steinerne Zeugnisse des Untergangs, die unsere westlich geprägte Zivilisation zu bloß einer weiteren menschlichen Willenserscheinung degradieren, die es wieder nicht schaffen wird, sich auf nachhaltige Weise in die Lebenswirklichkeit Gaias einzuschmiegen. Ist es nur schiere Vergesslichkeit, dass Mahnungen - offenbar schon immer - verpuffen?

Nun wissen wir seit Kurzem, dass vier Fünftel der Menschen, zumindest der westlich geprägten, über-haupt nicht in der mani-festen Wirklichkeit leben. Die Zeitschrift "Nature Neuro-science" des amerikanischen Kollegiums für medizinische Genetik veröffentliche jüngst eine Studie, nach der bei 80 Prozent der Menschen die vorderen Stirnlappen im Neokortex, dem Teil des Gehirns, der unsere kognitiven Prozesse steuert, kurz: mit dem wir logisch denken und urteilen, ihre Arbeit einstellen, sobald sie problematische oder unangenehme Eindrücke empfangen. Die schlechte Nachricht wird schlichtweg nicht verarbeitet. Die Fakten werden nicht so wahrgenommen, wie sie sind. Stattdessen erhält das Gehirn die Illusion einer warmen, wohligen, wattigen Welt aufrecht, in der am Ende alles gutgeht, das Unmögliche mögliche wird und sich die Probleme in Luft auflösen. Diese fatale Eigenschaft des dominanten Teils unserer Spezies wird "unrealistischer Optimismus" genannt. (...)

Wir glauben, wir könnten die Welt ändern, indem wir gut sind, immer besser werden, unser "Bewusstsein erweitern", uns vegan ernähren, in Gemeinschaft leben, "Lichtarbeiterinnen" werden, die sogenannten öffentlichen Räume mit Kunst beleben und uns vor Walfangschiffe manövrieren, unseren persönlichen ökologischen Fußabdruck reduzieren, demonstrieren, publizieren, agitieren, Schauspiele über den Weltuntergang aufführen . dabei rühren wir in Wahrheit nur in unserer "99%-Tasse" herum, während die Ein-Prozentler weiterhin mit der Welt machen, was sie wollen."

Auszug aus dem augenöffnenden Buch "Die Post-Kollaps-Gesellschaft" von Johannes Heimrath.

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Vom Umgang mit tiefen Gefühlen der Traurigkeit

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Vor einigen Jahren wurde eine Reportage über den Dalai Lama gezeigt. Es war zu sehen, wie er unterwegs in Indien von dem Tode eines kleinen Kindes erfuhr. Die Mutter war ebenfalls zu sehen, die unglaublich erschüttert war.

Die Reaktion des Dalai Lama war erstaunlich: Tränen der Traurigkeit flossen aus seinen Augen - es entstand ein absoluter Moment des geteilten Leidens. Das Gesicht des Mönchs war von tiefem Schmerz gezeichnet.
Wenig später, als der Dalai Lama weiterfuhr, kam jedoch gleich wieder sein charakteristisches Lachen zum Vorschein - alle Traurigkeit war weitergezogen, wie eine alte, graue Regenwolke.

Mitfühlen, aber nicht anhaften, bedeutet diese gelebte Lektion eines großen buddhistischen Mönchs. Wenn uns Leid begegnet, sollten wir ihm nicht ausweichen, sondern uns öffnen und daran teilhaben. Dann jedoch sollten wir wieder den Kontakt zu uns finden und uns nicht vom Leiden überwältigen lassen. Mitfühlen und loslassen. Einatmen und ausatmen. Sterben und Wiedergeboren werden.

Der Zen Meister Thich Nhat Hanh schreibt, dass wir angesichts der unfassbaren Tragödie in Fukushima, Japan das Gefühl erleben, selbst zu sterben. Er sagt, alle Menschen und die Erde sind ein Körper. Was dir passiert, passiert auch mir. Wir werden also an zwei Dinge erinnert:

Zum einen an die Verbundenheit und Abhängigkeit aller Dinge.

Zum anderen an die Unbeständigkeit des Lebens. Wir alle können jederzeit sterben und wir werden sterben. Zivilisationen sterben - eine nach der anderen erlebt Aufstieg und Niedergang und vielleicht ist der Zeitpunkt gekommen, wo auch unsere Zivilisation zu welken beginnt.

Darum sagt Thich Nhat Hanh, ist das Beste was wir in dieser Situation machen können, Liebe zu entwickeln für alle Lebewesen auf dieser Erde. Das größte Geschenk, dass wir an Japan richten können, ist ein achtsames und liebevolles Leben zu führen, so dass alle gestorbenen Menschen glücklich in uns weiterleben können. Wenn wir wollen, können wir den verstorbenen Kindern den beginnenden Frühling zeigen: "Sieh mal, liebes Kind: Hier blühen die ersten Krokusse. Sie blühen für dich." Und wenn wir draußen spazieren gehen, dann können wir leise flüstern, "ich spaziere nun für dich, lieber Bruder und lieber Schwester. Mein gelebtes Leben soll mein Geschenk an dich sein."

Auf diese Weise erinnern wir uns daran, dass wir alle eins sind, ein Körper und ein Geist und dass wir in Zeiten der Not und in der Liebe eng beieinander stehen.

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Report über Guru Sebastian Gronbach und dessen Kult Sacred Human

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In diesem Report wird über das Schaffen des „Guru Sebastian Gronbach“ und seines religiösen Kults Sacred Human berichtet. 

Zum Zweck der Dokumentation wurden mit 20 ehemaligen SchülerInnen Interviews geführt, mit zwölf weiteren ehemaligen SchülerInnen über Chat kommuniziert sowie mit einem betroffenen Lebenspartner gesprochen. Auch kommunizierten wir mit sechs Menschen, die gravierende persönliche Erfahrungen mit Gronbach erlebten, vier ehemaligen SchülerInnen, die nichts über Sebastian berichten wollten, sowie mit fünf SchülerInnen, die kurz vor ihrem Austritt waren bzw. äußerst kritisch Gronbach und Sacred Human gegenüberstanden, dann aber wieder „bekehrt“ in den Kult zurückfielen.

Wir waren im Austausch mit ca. 25 anderweitig Betroffenen und Experten aus den Bereichen Psychologie, Therapie, Gemeinschaften, Politik und Spiritualität. Zusätzlich stehen wir im Austausch mit Sektenstellen in NRW, Essen, Bayern und Österreich. Insgesamt kommen wir für diesen Report auf über 80 Kontakte, die sich alle um die Analyse der neuen religiösen Gruppierung Sacred Human und ihren Kultführer Sebastian Gronbach drehten.

Die Ergebnisse dieser Recherche fügen wir, in Kombination mit unseren eigenen Erfahrungen aus erster Hand, in diesem Report zusammen, um ein seriöses und realistisches Bild der religiösen Gruppierung Sacred Human und Sebastian Gronbach zu gewährleisten. Die Namen und Aussagen der Ehemaligen sind anonymisiert und ansonsten wörtlich aus den Aufzeichnungen der Interviews transkribiert. Zitate von Gronbach und anderen Mitgliedern von Sacred Human sind kursiv gehalten. Sonstige Begriffe, die in Anführungszeichen gesetzt sind, entsprechen unserer Erinnerung an Aussagen von Mitgliedern oder Gronbach selbst bzw. dem typischen Duktus des Kults.




 

Gronbach Sekte Guru Sebastian Gronbach Report Tirol

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